Über 50 Millionen Menschen leben weltweit in sklavenähnlichen Verhältnissen.
Was ist Menschenhandel?
Unter dem Begriff Menschenhandel versteht man laut des Rahmenbeschlusses des Europäischen Rats von 2002, die Anwerbung, Beförderung, Weitergabe, Beherbergung und spätere Aufnahme einer Person, einschliesslich Tausch der Kontrolle oder Weitergabe der Kontrolle über sie, wenn eine oder mehrere der folgenden Voraussetzungen gegeben ist:
Anwendung oder Androhung von Gewalt oder anderen Formen der Nötigung, einschliesslich Entführung.
Gewährung oder Entgegennahme von Zahlungen oder Vergünstigungen mit dem Ziel, das Einverständnis einer Person zu erhalten, die die Kontrolle über eine andere Person hat, zum Zwecke der Ausbeutung einer Person mittels Prostitution oder anderer Formen der sexuellen Ausbeutung einschliesslich Pornografie.
Begriffserklärungen
Angeborene Sklaverei
Kinder von Sklaven gehören automatisch dem/der BesitzerIn und werden selbst versklavt. In neuerer Form müssen sich oft die Kinder von Prostituierten selbst prostituieren.
Haushaltssklaverei
Kinderarbeit
Leibeigenschaft
Menschenhandel
Drei Punkte müssen beim Menschenhandel übereinkommen:
- Ein Tatbestand: Es muss etwas mit den Opfern gemacht worden sein.
- Ein Tatmittel: Dazu wurde Gewalt, Betrug, Täuschung usw. angewandt.
- Ein Tatzweck: Die Ausbeutung.
Menschenschmuggel
Schuldenknechtschaft
Es wird vorgegeben, mit der Zwangsarbeit müssten Schulden der Familie, für Reisekosten, Ausweispapiere, Arbeitsbeschaffung oder Arbeitsmaterial abgezahlt werden. Heute häufigste Form der Sklaverei zur Arbeitsausbeutung – meist erfundene Kosten oder Wucherzinsen.
Sex Trafficking
Zwangsarbeit, Sklaverei
Ausbeutungsarten
Menschen werden vor allem zu folgenden Arten der Ausbeutung gehandelt, die sich überschneiden können:
- zur Prostitution
- zur Ausbeutung der Arbeitskraft
- für den Heiratsmarkt
- zur Organentnahme
Für Kinder kommen speziell hinzu:
- als Kindersoldaten
- zur Adoption
- zum Betteln, Taschendiebstähle oder Serieneinbrüche